HEALTH

Kurkuma: Das Gold der Natur und seine Wirkung auf den Körper

Kurkuma (Curcuma longa), auch als „indischer Safran“ bekannt, ist weit mehr als ein Gewürz. Die goldgelbe Wurzel wird seit Jahrtausenden in der traditionellen indischen und chinesischen Medizin verwendet. In den letzten Jahrzehnten hat sie durch wissenschaftliche Studien Aufmerksamkeit erlangt, insbesondere durch den Hauptwirkstoff Curcumin. Doch was macht Kurkuma so besonders? Und wie wirkt es auf den menschlichen Körper?

Eine Schale mit Kurkumapulver und einer Kurkumawurzel daneben

Entzündungshemmende Eigenschaften

Chronische Entzündungen stehen mit zahlreichen Krankheiten wie Arthritis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurodegenerativen Störungen in Verbindung. Hier kann Kurkuma ansetzen.


Wirkungsmechanismus:
Curcumin hemmt die Aktivität von entzündungsfördernden Molekülen wie NF-κB und COX-2.² Dadurch können Entzündungen effektiv reduziert werden, ohne die Nebenwirkungen klassischer entzündungshemmender Medikamente.

Studienlage: 

Eine Meta-Analyse ergab, dass Curcumin Schmerzen und Steifheit bei Patienten mit Osteoarthritis ähnlich gut lindern kann wie Ibuprofen.


Antioxidative Wirkung
Freie Radikale und oxidativer Stress können Zellen und Gewebe schädigen und stehen im Verdacht, Alterungsprozesse und Krankheiten zu fördern.


Curcumin als Radikalfänger: 
Curcumin neutralisiert freie Radikale direkt und fördert die Aktivität körpereigener antioxidativer Enzyme wie Glutathion-Peroxidase.⁴


Prävention von Zellschäden:
Die antioxidative Wirkung von Curcumin schützt Zellen vor Schäden durch Umweltgifte und fördert die DNA-Reparatur. Dies könnte insbesondere in der Prävention von Krebs eine Rolle spielen.⁵

Frau mittleres Alters steht am Strand und schaut fröhlich in die Ferne

Curcumin: Der aktive Wirkstoff

Curcumin, das Hauptpolyphenol in Kurkuma, ist der Schlüssel zu seinen gesundheitlichen Vorteilen. Es wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und beeinflusst verschiedene molekulare Signalwege im Körper. Allerdings ist Curcumin schlecht wasserlöslich, was die Bioverfügbarkeit einschränkt. Studien zeigen, dass die Kombination mit Piperin (aus schwarzem Pfeffer) die Aufnahme um bis zu 2.000 % steigern kann.¹

Wirkung auf das Immunsystem

Curcumin moduliert das Immunsystem und wirkt sowohl immunstimulierend als auch immunsuppressiv, je nach Bedarf des Körpers.  


Studienergebnisse: 

Curcumin verstärkt die Aktivität von T-Zellen und natürlichen Killerzellen, die entscheidend für die Abwehr von Krankheitserregern sind. Gleichzeitig reduziert es überschießende Immunreaktionen, wie sie bei Autoimmunerkrankungen auftreten können.⁶  

Positive Effekte auf die Verdauung

Kurkuma hat eine lange Tradition in der Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden.  


Wirkung auf die Leber:

Curcumin unterstützt die Entgiftungsprozesse der Leber und fördert die Produktion von Gallenflüssigkeit, was die Fettverdauung verbessert.⁷  

Effekte bei Reizdarm: 

Studien deuten darauf hin, dass Kurkuma Beschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen bei Reizdarm-Patienten lindern kann.⁸


Neuroprotektive Effekte

Kurkuma wird zunehmend als potenzielles Mittel zur Unterstützung der Gehirngesundheit erforscht. 


Curcumin und Alzheimer:
Curcumin kann die Bildung von Beta-Amyloid-Plaques hemmen, die charakteristisch für Alzheimer sind. Es wirkt entzündungshemmend und antioxidativ im Gehirn, was die kognitiven Funktionen unterstützen kann.⁹


Stimmungsaufhellend:

Studien zeigen, dass Curcumin Symptome von Depressionen und Angstzuständen lindern kann, möglicherweise durch die Erhöhung von Serotonin- und Dopaminspiegeln.¹⁰

Löffel mit Kurkumapulver liegt auf einer Steinplatte

Anwendung und Dosierung

Um die gesundheitlichen Vorteile von Kurkuma zu nutzen, empfehlen Experten folgende Tipps:

Tägliche Dosis:
 500–2.000 mg Curcumin-Extrakt, kombiniert mit Piperin für eine bessere Bioverfügbarkeit. 

Nahrungsergänzung oder Küche:
Frische Kurkumawurzel, Kurkumapulver oder standardisierte Nahrungsergänzungsmittel sind geeignete Optionen. 

Vorsichtsmaßnahmen:
Bei Gallensteinen, Schwangerschaft oder Blutgerinnungsstörungen sollte die Einnahme mit einem Arzt besprochen werden.

Fazit

Kurkuma ist ein bemerkenswertes Naturheilmittel mit einem breiten Wirkungsspektrum. Seine entzündungshemmenden, antioxidativen und immunmodulierenden Eigenschaften machen es zu einem wertvollen Bestandteil einer gesundheitsbewussten Lebensweise. Obwohl weitere Studien nötig sind, um die Wirkmechanismen vollständig zu verstehen, ist die derzeitige Forschung vielversprechend.

Quellen

1. Shoba G, Joy D, Joseph T, et al. Influence of piperine on the pharmacokinetics of curcumin in animals and human volunteers. *Planta Medica.* 1998;64(4):353-356.
2. Gupta SC, Sung B, Kim JH, et al. Multitargeting by curcumin as revealed by molecular interaction studies. *Natural Product Reports.* 2011;28(12):1937-1955.
3. Daily JW, Yang M, Park S. Efficacy of curcumin in the management of chronic inflammatory diseases. *BioFactors.* 2016;39(1):21-32.
4. Kunnumakkara AB, Bordoloi D, Harsha C, et al. Curcumin mediates anticancer effects through modulation of multiple cell signaling pathways. *Clinical Science.* 2017;131(15):1781-1799.
5. Menon VP, Sudheer AR. Antioxidant and anti-inflammatory properties of curcumin. *Advances in Experimental Medicine and Biology.* 2007;595:105-125.
6. Aggarwal BB, Harikumar KB. Potential therapeutic effects of curcumin. *Biochemical Pharmacology.* 2009;76(11):1590-1601.
7. Hewlings SJ, Kalman DS. Curcumin: A review of its’ effects on human health. *Foods.* 2017;6(10):92.
8. Bundy R, Walker AF, Middleton RW, et al. Turmeric extract may improve irritable bowel syndrome symptomology in otherwise healthy adults. *Journal of Alternative and Complementary Medicine.* 2004;10(6):1015-1018.
9. Maiti P, Dunbar GL. Use of curcumin, a natural polyphenol for targeting molecular pathways in treating age-related neurodegenerative diseases. *International Journal of Molecular Sciences.* 2018;19(6):1637.
10. Lopresti AL, Hood SD, Drummond PD. A review of curcumin as a treatment for depression. *Journal of Affective Disorders.* 2014;167:368-377.